„Er ist anders – und das soll er auch sein“
Am 30. Oktober 2025 startet auf Netflix die vierte Staffel von The Witcher – und schon im Vorfeld ist klar: Diese Staffel wird anders. Henry Cavill ist Geschichte, Liam Hemsworth tritt in seine Fußstapfen als Geralt von Riva. Doch nicht nur der Schauspielerwechsel sorgt für Gesprächsstoff, sondern auch die neue Richtung, die die Serie einschlägt.

Showrunnerin Lauren Schmidt-Hissrich erklärte im Gespräch mit Dexerto, dass man mit Hemsworth einen emotionaleren, zugänglicheren Geralt geschaffen habe. „Geralt ist in dieser Staffel etwas lustiger. Er ist trockener, aber auch viel emotionaler“, sagte sie. Das klingt nach einer Figur, die weniger der stoische Kämpfer ist, den Buch- und Spiel-Fans kennen, und mehr ein Held mit Brüchen und sichtbaren Gefühlen. Hemsworth bringe, so Hissrich weiter, „eine gewisse Leichtigkeit und Verletzlichkeit mit, die wir so noch nie gesehen haben“.
Dieser Ansatz dürfte für Puristen, die den Geralt aus Andrzej Sapkowskis Romanen verehren, fast schon revolutionär wirken – oder eben wie ein Stilbruch. Dennoch: Der neue Darsteller scheint das Team und die Fans vor Ort überzeugt zu haben. Am Set habe Hemsworth mit seiner ruhigen Art für Harmonie gesorgt, heißt es.
Ein Hexer auf neuen Wegen

Die vierte Staffel basiert lose auf dem Roman „Feuertaufe“, dem dritten Band der Hexer-Saga. Kritiker loben die klarere Erzählstruktur, bemängeln aber den fehlenden Abschluss. Die Story ist stärker auf drei parallele Handlungsstränge verteilt – Geralt, Yennefer und Ciri. Laut einem ersten Review von IGN wirkt die Staffel dadurch wie der Auftakt zu einem großen Finale: „Sie fühlt sich an wie Teil eins eines geteilten Endes“, schreibt Kritiker Matt Fowler.
Liam Hemsworths Einstand als Geralt gelingt solide – auch wenn er naturgemäß Zeit braucht, um sich vom Schatten seines Vorgängers zu lösen. Seine Reise durch ein vom Krieg verwüstetes Kontinent bietet viel Platz für neue Charaktere und stille Momente, in denen der Hexer endlich Schwäche zeigen darf. Die besten Szenen gehören laut Kritikern aber nicht ihm, sondern Yennefer, die als Anführerin einer magischen Armee ihre bisher stärkste Staffel erlebt.
Trotz mancher erzählerischer Brüche bleibt The Witcher eine visuell beeindruckende Fantasyserie mit eigenem Ton und Mut zur Veränderung. Wer Henry Cavill vermisst, wird sich anfangs schwer tun – wer aber bereit ist, Geralt neu kennenzulernen, dürfte überrascht sein, wie viel Herz in diesem Hexer steckt.
Fazit: Ein Hexer im Wandel – und das ist gut so
The Witcher Staffel 4 ist kein perfektes Comeback, aber ein ehrlicher Neuanfang. Liam Hemsworth beweist, dass er kein bloßer Ersatz ist, sondern eine eigene Note einbringt. Die Serie zeigt Mut, ihren Helden menschlicher zu machen – und genau das könnte ihr langfristig guttun. Wer Fantasy mit Emotion, Action und Charaktertiefe sucht, sollte dieser Staffel also eine faire Chance geben, aber auch nicht zu viel erwarten.
