Von Bond zu Blanc – wie ein Detektiv die Leinwand eroberte
Noch vor wenigen Jahren hätte kaum jemand geglaubt, dass Daniel Craig nach seiner Ära als James Bond noch einmal eine Rolle findet, die ihn ähnlich stark prägt. Doch mit Benoit Blanc hat Regisseur Rian Johnson genau das geschafft. Der exzentrische Südstaaten-Detektiv mit markantem Akzent ist längst Kultfigur – und hat neben Sherlock Holmes und Hercule Poirot seinen festen Platz im Pantheon der Kino-Schnüffler gefunden.
Schon der erste Film, „Knives Out – Mord ist Familiensache“, war 2019 ein Überraschungserfolg und brachte Johnson eine Oscarnominierung für das Drehbuch ein. Mit dem Nachfolger „Glass Onion“ wagte Netflix 2022 einen gewagten Coup: einen der teuersten Deals der Streaminggeschichte. Knapp eine halbe Milliarde Dollar ließ sich der Anbieter die Rechte sichern – ein klares Signal, dass Benoit Blanc mehr ist als nur ein kurzer Trend.
„Wake Up Dead Man“ – ein Krimi mit göttlichem Schauplatz
Am 12. Dezember 2025 feiert Benoit Blanc sein drittes Abenteuer – exklusiv bei Netflix. Ob es wie „Glass Onion“ zuvor einen kurzen Abstecher ins Kino geben wird, ist noch nicht entschieden. Rian Johnson selbst erklärte auf dem Netflix-Event Tudum, er wolle „mit aller Kraft für eine Kinoauswertung kämpfen“.
Der erste Teaser-Trailer deutet bereits an, wohin die Reise geht: Diesmal führt der Fall in ein kirchliches Umfeld im Süden der USA. Mord, Geheimnisse und religiöse Machtspiele – der Stoff könnte kaum brisanter sein. Netflix selbst spricht vom „gefährlichsten Fall“ in Benoit Blancs Karriere.
Besonders viel Aufmerksamkeit zieht auch das neue Star-Ensemble auf sich: Josh Brolin und Shootingstar Josh O’Connor spielen Priester, Mila Kunis gibt die Polizeichefin, dazu gesellen sich Hollywood-Größen wie Glenn Close, Jeremy Renner, Kerry Washington und Andrew Scott. Und wer die Reihe kennt, weiß: Überraschungsgäste sind praktisch garantiert.
Die Zukunft von Benoit Blanc ist ebenfalls noch nicht auserzählt. Johnson hat bereits durchblicken lassen, dass er Lust auf einen vierten Teil habe. Ob er diesen allerdings erneut mit Netflix verwirklicht oder zurück ins klassische Kino geht, bleibt ein spannendes Rätsel – fast so spannend wie Blancs Fälle selbst.