"Loki" Staffel 2: Eine würdige Fortsetzung? - 110min.de
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„Loki“ Staffel 2: Eine würdige Fortsetzung?

17. Okt 2023
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Am 6. Oktober 2023 kehrte „Loki“ mit seiner zweiten Staffel zurück, ein Ereignis, das von Fans und Kritikern gleichermaßen mit Spannung erwartet wurde. In einer Zeit, in der Marvels Dominanz durch Flops wie „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ und „Secret Invasion“ ins Wanken geraten ist, stellt sich die Frage: Kann „Loki“ das Ruder für das Marvel Cinematic Universe (MCU) herumreißen oder ist die Serie ein weiteres Symptom für den Niedergang eines einst unbesiegbaren Studios?

Loki Staffel 2

Ein visuelles Fest mit einer Identitätskrise

Die erste Staffel von „Loki“ war ein visuelles Meisterwerk, das durch seine einzigartige Ästhetik und komplexe Handlung bestach. Die zweite Staffel, größtenteils unter der Regie der Indie-Helden Justin Benson und Aaron Moorhead, behält diese visuelle Sprache bei. Aber während die erste Staffel eine klare Linie verfolgte und sich auf die emotionale Reise von Loki (Tom Hiddleston) konzentrierte, scheint die zweite Staffel ihren Fokus zu verlieren. Neue Elemente wie der „Temporal Loom“ und Charaktere wie Ouroboros (Ke Huy Quan) werden eingeführt, aber sie dienen mehr als Ablenkung als als sinnvolle Ergänzungen zur Handlung.

Zeitreisen: Ein zweischneidiges Schwert

Die Serie hat sich immer durch ihren intelligenten Umgang mit dem Konzept der Zeit auszeichnet. Aber in der zweiten Staffel wird dieses Element zu einer Last. Die Handlung springt von einer Zeitlinie zur anderen, oft ohne klare Erklärung oder Notwendigkeit, was die Serie komplizierter macht, als sie sein müsste. Die Einführung von Begriffen wie „temporale Strahlung“ und „Durchsatzmultiplikator“ wirkt eher wie ein Versuch, die Schwächen der Handlung zu kaschieren, als die Welt von „Loki“ tatsächlich zu bereichern.

Loki Staffel 2: (Mobius) Owen Wilson und Loki (Tom Hiddleston) in Marvel Studios' LOKI exklusiv auf Disney+. Foto von Chuck Zlotnick. ©Marvel Studios 2021. Alle Rechte vorbehalten.
(L-R): (Mobius) Owen Wilson und Loki (Tom Hiddleston) in Marvel Studios‘ LOKI exklusiv auf Disney+. Foto von Chuck Zlotnick. ©Marvel Studios 2021. Alle Rechte vorbehalten.

Charakterentwicklung: Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück

Tom Hiddleston bleibt das Herz der Serie, und seine Darstellung von Loki ist nach wie vor fesselnd. Aber während die erste Staffel Lokis Entwicklung in den Mittelpunkt stellte, rückt die zweite Staffel davon ab. Die Beziehung zwischen Loki und Sylvie (Sophia Di Martino) wird in den Hintergrund gedrängt, und neue Charaktere erhalten nicht genügend Raum, um sich zu entwickeln. Selbst Owen Wilsons Mobius, einer der Höhepunkte der ersten Staffel, wird in der zweiten Staffel vernachlässigt.

Ist „Loki“ noch zu retten?

Trotz der Kritikpunkte bleibt „Loki“ eine der besseren Marvel-Serien, aber das ist vielleicht nicht genug. Die Serie steht an einem Scheideweg: Sie kann entweder den Kurs korrigieren und zu ihrer ursprünglichen Brillanz zurückkehren, oder sie kann in die Bedeutungslosigkeit abdriften. Die zweite Staffel zeigt Anzeichen für beides, und das macht sie zu einer der am meisten diskutierten Serien des Jahres.

Loki Staffel 2: Loki (Tom Hiddleston) und Sophia Di Martino in Marvel Studios' LOKI, exklusiv auf Disney+. Foto von Chuck Zlotnick. ©Marvel Studios 2021. Alle Rechte vorbehalten.
(L-R): Loki (Tom Hiddleston) und Sophia Di Martino in Marvel Studios‘ LOKI, exklusiv auf Disney+. Foto von Chuck Zlotnick. ©Marvel Studios 2021. Alle Rechte vorbehalten.

Fazit: Ein kritischer, aber hoffnungsvoller Blick in die Zukunft

Die zweite Staffel ist weder ein vollständiger Misserfolg noch ein voller Erfolg. Sie zeigt sowohl die Stärken als auch die Schwächen des MCU und wirft Fragen auf, die über die Serie hinausgehen. Kann Marvel seinen Kurs korrigieren, oder ist „Loki“ ein Vorbote für das, was noch kommen wird? Nur die Zeit wird es zeigen, aber für jetzt bleibt „Loki“ eine Serie, die man im Auge behalten sollte, auch wenn sie nicht mehr das strahlende Juwel im Marvel-Krone ist, das sie einst war.


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