Fantasie-Flucht verwandelt sich in eine ganz reale
Wie zuvor schon in „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, erzählt das historische Drama „Der Pfad“ eine Fluchtgeschichte während der Nazi-Zeit aus Kindersicht. Die deutsch-spanische Produktion von Regisseur Tobias Wiemann („Amelie rennt“) und den Drehbuchautor:innen Rüdiger Bertram („Pommes essen“) und Jytte-Merle Böhrnsen startet am 18. November bei Prime Video.
1940: Der zwölfjährige Rolf Kirsch ist ein aufgewecktes und abenteuerlustiges Kind. Während um ihn herum das Chaos des Zweiten Weltkriegs herrscht, flüchtet der Junge sich am liebsten in seinen Lieblingsroman „Der 35. Mai“ von Erich Kästner oder in seine ganz eigene Fantasiewelt. Immer an Rolfs Seite ist der kleine Terrier Adi.
Doch statt einer gedanklichen Flucht, steht für den Jungen und seinen Vater Ludwig nun eine ganz reale an. Rolfs Vater ist Journalist und steht den Nationalsozialisten kritisch gegenüber – weswegen er nun auf ihrer schwarzen Liste gelandet ist. Schnellstmöglich packen Vater und Sohn ihre Taschen, um sich über Paris und Marseille zu den Pyrenäen durchzuschlagen. Danach soll es bis nach New York weitergehen, wo Rolfs Mutter bereits sehnsüchtig auf ihre Jungs wartet.
Ab Portugal werden sie von der ebenfalls zwölfjährigen Núria begleitet, die sie sicher über die tückische Trasse führen soll. Doch plötzlich wird Rolf von seinem Vater getrennt und die beiden Kinder müssen fest zusammenhalten, um die gefährliche Reise zu überstehen.
Bekannte Fluchtroute wird zum Schauplatz
Die Route über die Pyrenäen, die Vater Ludwig und Rolf in „Der Pfad“ wählen, war während des Zweiten Weltkriegs eine beliebte Passage für die Flucht vor den Nazis. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Schriftsteller Heinrich Mann und Philosoph Walter Benjamin entschieden sich für diesen Pfad.
Tatsächlich war Benjamin der erste Flüchtling, der die Route beschritt. Trotzdem nahm sich der Kulturkritiker aus Angst und Verzweiflung kurz darauf das Leben. Seit 2009 trägt die Passage zu seinem Gedenken den Namen „Chemin Walter Benjamin“.
Ein toller Cast und viele Auszeichnungen
„Der Pfad“ erhielt im Jahr 2022 nicht nur dreimal den Goldenen Spatz, sondern auch den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Kinderfilm! Die Hauptrolle des Rolf spielt der Jungschauspieler Julius Weckauf („Catweazle“), während Nonna Cardoner seine Begleiterin Núria porträtiert.
Weitere Charaktere werden verkörpert von Volker Bruch („Babylon Berlin“) und Jytte-Merle Böhrnsen („Einmal bitte alles“). Schließlich sind auch Lucas Prisor („Im Feuer“) sowie Anna Maria Mühe („Sophia, der Tod und ich“) mit von der Partie.
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