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„Kein zweiter Dahmer?“ – So schlägt sich „Monster: Ed Gein“ mit Charlie Hunnam wirklich auf Netflix

16. Okt. 2025

„Ein neuer Monster-Hype?“ – Netflix setzt erneut auf wahre Abgründe

Mit „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ setzt Netflix seine gefeierte, aber umstrittene Anthologie-Reihe über reale Serienmörder fort. Seit dem 3. Oktober 2025 steht die neue Staffel mit Charlie Hunnam in der Hauptrolle zum Streamen bereit – und sorgt seitdem für Diskussionen. Während der Vorgänger „Dahmer“ 2022 ein globales Phänomen war und über 115 Millionen Views erreichte, scheint der Hype dieses Mal deutlich gedämpfter.

Zwar dominiert auch Ed Gein vielerorts die Startseiten, doch die Zuschauerzahlen bleiben im Vergleich überraschend verhalten. Laut dem US-Branchenmagazin Deadline brachte die Serie in ihrer zweiten Woche 20,7 Millionen Views zusammen – fast identisch mit „Monster: Erik und Lyle Menendez“, aber weit entfernt vom Erfolg des „Dahmer“-Kapitels. In den ersten Tagen schalteten im Schnitt 4,1 Millionen Nutzer pro Tag ein, mittlerweile sind es 2,9 Millionen. Ein Zeichen, dass das Interesse zwar vorhanden, aber längst nicht mehr überwältigend ist.

Trotzdem hat Netflix Grund zur Zufriedenheit: Selbst ohne Rekordzahlen übertrifft Ed Gein populäre Serien wie The Sandman oder Vikings: Valhalla. Ein Flop ist die düstere True-Crime-Produktion also keineswegs – eher eine solide Fortsetzung, die dem Mythos der Reihe treu bleibt.

„Nicht jeder Killer wird Kult“ – Warum Ed Gein den Nerv der Zuschauer verfehlt

Der Name Ed Gein steht in der Kriminalgeschichte für Horror pur – er inspirierte ikonische Figuren wie Leatherface oder Norman Bates. Doch in der Netflix-Adaption bleibt der Schockfaktor trotz brillanter Besetzung erstaunlich gedämpft. Charlie Hunnam verkörpert den berüchtigten Mörder zwar mit beunruhigender Präzision, doch die Serie verzichtet weitgehend auf reißerische Effekte und konzentriert sich auf psychologische Tiefe.

Das mag Kritiker erfreuen, kostet die Serie aber offenbar den Massenerfolg. Während „Dahmer“ den Nerv der Zuschauer mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen traf, wirkt Ed Gein introspektiver – düsterer, aber weniger mitreißend. Die Serie will mehr verstehen als schockieren, doch das Publikum sucht offenbar nach etwas anderem.

Trotzdem bleibt „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ ein sehenswerter Eintrag in der Anthologie. Sie beweist, dass Netflix weiterhin bereit ist, riskante Themen mit erzählerischem Feingefühl umzusetzen – auch wenn das Ergebnis diesmal kein globaler Rekord, sondern ein stilles, kaltes Schaudern ist.

 
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