Wo alles begann: Derry erwacht zum Leben
Die Kleinstadt Derry wirkt auf den ersten Blick wie ein Ort, an dem die Zeit stillsteht. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell, dass hier etwas Unaussprechliches lauert. Mit „IT: Welcome to Derry“ öffnet HBO am 27. Oktober die Pforten zu einem Albtraum, der Jahrzehnte vor den Ereignissen der Kinofilme spielt. In der Serie zieht die afroamerikanische Familie Hanlon im Jahr 1962 in das verschlafene Städtchen im US-Bundesstaat Maine – und gerät mitten in einen Strudel aus Misstrauen, Angst und mysteriösen Vermisstenfällen.
Schon bald verdichten sich die dunklen Vorzeichen: Kinder verschwinden spurlos, Schatten huschen durch die Nacht, und das Böse beginnt, Gestalt anzunehmen – in Form eines Clowns, der niemandem Freude bringt. „Jedes Mal, wenn Pennywise aus seinem Tiefschlaf erwacht, gibt es am Anfang des Zyklus eine Katastrophe“, erklärt Regisseur Andy Muschietti im Interview mit The Hollywood Reporter. Was als düstere Mystery-Geschichte beginnt, entwickelt sich zu einem bildgewaltigen Schauerdrama, das tiefer in die Vergangenheit von Derry blickt als je zuvor.

Pennywise erhebt sich – und mit ihm die Dämonen der Vergangenheit
Bill Skarsgård schlüpft erneut in das Kostüm des Höllenclowns, der mit seiner Mischung aus Kinderlachen und purer Bosheit schon in den Kinofilmen Millionen in Angst versetzte. An seiner Seite spielen Taylour Paige, Jovan Adepo, Chris Chalk und Madeleine Stowe – ein Cast, der die unterschiedlichen Facetten von Angst, Hoffnung und Wahnsinn verkörpert.
Doch „Welcome to Derry“ ist mehr als nur ein Horror-Prequel. Zwischen den Zeilen erzählt die Serie von den Spannungen der 1960er Jahre: Rassismus, soziale Ungleichheit und das Schweigen einer Gesellschaft, die lieber wegsieht, wenn das Grauen sich breitmacht. Das Böse kriecht nicht nur aus der Kanalisation, es steckt in den Menschen selbst.
Showrunner Andy Muschietti spinnt in acht Folgen eine Geschichte, die zugleich vertraut und völlig neu wirkt – eine Brücke zwischen Stephen Kings literarischem Vermächtnis und der modernen Serienkunst. Und wenn am Ende der rote Ballon wieder über Derrys Straßen schwebt, weiß man: Das Böse schläft nie.
