Als 2020 die erste Folge von Mythic Quest auf Apple TV+ erschien, rechnete kaum jemand damit, dass eine Comedy-Serie über eine fiktive Videospielschmiede ein solcher Überraschungserfolg werden würde. Doch genau das ist passiert: Mit einem scharfsinnigen Humor, liebevoll gezeichneten Figuren und einem überraschend emotionalen Kern hat sich die Show in die Herzen ihrer Fans gespielt – und in die Spitzenbewertungen der Kritiker. Mit 97 Prozent positiven Stimmen auf Rotten Tomatoes gehörte Mythic Quest schnell zu den bestbewerteten Serien ihres Genres.

Im Zentrum stand das Team hinter dem imaginären Online-Rollenspiel „Mythic Quest“ – eine chaotische Mischung aus Nerds, Egomanen und stillen Genies. Serienmacher Rob McElhenney, der selbst die Hauptfigur Ian Grimm verkörperte, führte das Publikum durch vier Staffeln voller Intrigen, Innovationen und menschlicher Nähe, eingebettet in eine Tech-Welt, die oft näher an der Realität lag, als manch ein Silicon-Valley-Boss zugeben würde.
Besonders hervorgestochen haben dabei die dynamischen Beziehungen im Entwicklerteam – allen voran zwischen Ian und der brillanten Programmiererin Poppy Li, die mehr als einmal bewiesen, dass kreatives Chaos und große Egos nicht zwangsläufig zum Scheitern führen müssen. Die Mischung aus kluger Satire, gefühlvollen Momenten und verspielten Nebenhandlungen machte die Serie einzigartig – und für viele unersetzlich.
Umso überraschender kam jetzt die Nachricht, dass nach vier Staffeln Schluss sein soll. Die Einstellung der Serie wirft viele Fragen auf – doch zum Glück haben die Macher noch einen letzten Ass im Ärmel, der für einen bittersüßen Abschied sorgen dürfte.
Mythic Quest: Ein Abschied mit Stil – und ein finales Update für die Fans
Obwohl die Verantwortlichen laut eigener Aussage während der Produktion von Staffel 4 nichts von der nahenden Absetzung wussten, reagierten sie prompt, als die Entscheidung feststand. Anstatt das Serienfinale einfach ins Leere laufen zu lassen, beschlossen sie, der letzten Folge ein überarbeitetes Ende zu verpassen. Dieses „Update“ soll noch in dieser Woche auf Apple TV+ erscheinen und der Geschichte einen würdigen Abschluss verleihen.
Damit hebt sich Mythic Quest wohltuend von anderen Serienabsetzungen ab, bei denen das Ende oft abrupt und enttäuschend ausfällt. Hier dürfen die Zuschauer sich auf ein echtes Finale freuen – mit all den Emotionen, Pointen und Auflösungen, die sie sich nach vier Staffeln verdient haben. Es ist ein seltener Trost in einer Streamingwelt, in der viele Formate plötzlich verschwinden, ohne sich verabschieden zu dürfen.
Die überarbeitete letzte Folge dürfte noch einmal die Stärken der Serie bündeln – ein würdiger letzter Akt für Ian, Poppy und den Rest der Crew. Und obwohl Mythic Quest nun endet, bleibt die Serie ein Meilenstein der modernen Comedy: schlau, mutig, oft absurd, aber immer mit einem Herz aus Pixeln.
Fans können die gesamte Serie sowie den Spin-off „Side Quest“ weiterhin auf Apple TV+ oder über den Prime-Channel bei Amazon streamen. Und wer weiß – in einer Branche, in der Reboots und Comebacks längst zur Tagesordnung gehören, ist Game Over vielleicht irgendwann doch nur ein Zwischenstand.