Star Wars begeistert seit Jahrzehnten Millionen von Fans weltweit. Von Darth Vader über Laserschwerter bis hin zum Todesstern – das Franchise gilt als Ikone der Popkultur. Entsprechend groß ist das Interesse internationaler Studios, die eigenen Ideen im Universum der weit, weit entfernten Galaxie umzusetzen. Doch nun sorgt ein Vorfall für Aufsehen. Lorenz Hideyoshi, ein Fanfilmer aus Deutschland, erhebt schwere Vorwürfe gegen Disney und das Animationsstudio 88 Pictures aus Indien.
Hideyoshi behauptet, dass Elemente seines Fanfilms „Dark Jedi“ (2019) fast identisch in Staffel 2, Folge 7 von „Star Wars: VISIONS“ verwendet wurden. Besonders betroffen sei eine Kampfszene zwischen einem Jedi und einem Sith. „Ich meine, sie hatten bereits ein anderes Waffen-Setup, aber trotzdem haben sie es geschafft, meine Choreografie auf Teufel komm raus auf diese Action zu übertragen. Sie haben nicht einmal die Kamerawinkel geändert“, so Hideyoshi auf Instagram.
Nicht nur die Bewegungsabläufe, sondern auch die Kameraführung und Perspektiven sollen nahezu identisch übernommen worden sein. Für den Filmemacher ist das ein Schlag ins Gesicht, gerade in einer Zeit, in der kreative Arbeit und geistiges Eigentum zunehmend unter Druck stehen.
Ein zweiter Fall – Muster oder Zufall?
Der aktuelle Vorfall ist kein Einzelfall: Schon zuvor geriet die indische Netflix-Serie „Mahavatar Narasimha“ in die Kritik, weil eine Kampfszene dem berühmten Kampf von Kratos gegen den Fremden aus „God of War“ (2018) stark ähnelte. Beide Fälle zeigen, dass große Streaming-Produktionen offenbar zunehmend auf Vorlagen aus anderen Medien zurückgreifen – und dabei die ursprünglichen Urheber außen vor lassen.
Bislang haben sich weder Disney noch Lucasfilm offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Der Streit wirft jedoch eine grundsätzliche Frage auf: Wie schützt man die Kreativität von Künstlern in Zeiten globaler Produktionen und digitaler Nachahmung? Für viele Animatoren, gerade in Indien und anderen Produktionszentren, ist es ein Alarmzeichen, dass selbst hochkarätige Serien nicht vor Plagiatsvorwürfen gefeit sind.
