Der Streaming-Krieg tobt. Immer mehr Hollywood-Studios eröffnen eigene VOD-Portale. Nun hat sich Sky die Rechte an einem von ihnen gesichert. Genauer gesagt wird der Streamingdienst Paramount+ unter anderem in Deutschland in die Mediathek von Sky aufgenommen. Im Zuge dessen wird zusätzlich der amerikanische Dienst ViacomCBS Networks International über Sky deutschen Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen. Damit erweitert Sky sein Cinema Abo-Portfolio beträchtlich und ist hierzulande weiterhin ein starker Konkurrent für die Branchengiganten Netflix und Amazon. Dies kommt einerseits den Kunden von Sky zugute, unterstützt gleichzeitig aber auch die strategischen Ziele von Sky, Den Zuschauern soll eine größere Flexibilität beim Konsum der Inhalte auf allen Sky-Plattformen geboten werden. Damit hofft man natürlich mehr Abonnenten dauerhaft an den eigenen Dienst zu binden.
Die Zukunft von Sky
Dieser Deal von Sky mit Paramount kommt dem Medienunternehmen gerade Recht. Denn bald schon wird sich der langjährige Kooperationspartner Warner Media von Sky verabschieden. Das US-Studio plant nämlich ein eigenes Streamingnetzwerk und verlängert deswegen nicht die laufenden Film- und Serien-Lizenzrechte mit ausländischen Partnern. Eine Strategie die damals schon Disney geführt hat, als der Unterhaltungskonzern seine Marken Marvel, Star Wars und Co für das eigene Steamingportal Disney+ von Netflix zurückholte. Es ist daher nur folgerichtig, dass sich Sky auch in Zukunft um weitere Partner aus Amerika bemühen wird, um deren Medienangbot deutschen Film- und Serienfans anbieten zu können.
Weitere Anbieter drängen auf den deutschen Markt
Zusätzlich werden wir in Deutschland den nächsten Jahren weitere, in den USA bereits etablierte, Streamingportale bekommen. Den Trend geht dazu, dass die großen Produktionsstudios sich ihre eigenen Mediatheken aufbauen, auf denen sie ihre eigenen Filme und Serien zeigen können. Dies sorgt für eine gewisse Exklusivität der Inhalte. So haben die Betreiber all ihre Produktionen gesammelt selbst in der Hand. Sie müssen demnach nicht an Dritte externe Streamingdienste „verleihen“, wie es in der Vergangenheit noch der Fall war. Der für qualitativ hochwertige Serien bekannte Sender HBO, startete 2021 mit dem hauseigenen Streamingdienst HBO Max in Europa, jedoch nicht in Deutschland. Grund ist der laufende Lizenzvertrag mit Sky. Dieser wurde kürzlich bis 2025 verlängert, sodass die Inhalte von HBO bis dahin weiter nur auf Sky zu sehen sind. Frühstens in 4 Jahren kann man also mit dem Start von HBO Max in Deutschland rechnen. Bis dahin können sich aber deutsche Fans des großen Hollywood-Kinos und des DC-Franchises freuen, dass die HBO-Exklusiven Inhalte weiter im regulären Sky-Abo Preis enthalten sein werden.
Ein gutes Argument für Sky – Justice League
So beispielsweise der kürzlich veröffentlichte „Snyder Cut“ von Justice League. Wer bereits mit Batman Superman und Co. abgeschlossen hat, sollte dem Superhelden-Mashup noch eine Chance geben. Schon im Trailer kommt die wahre Vision des Regisseurs Zack Snyder durch und macht Lust auf den über drei-stündigen DC Epos. Nach jahrelangen, vehementen Fanprotesten und Wünschen, den 2017 erschienen Original Film zu überarbeiten, gab das Studio Warner nach. Zack Snyder durfte den kompletten Film neu zusammenstellen und bisher nicht veröffentlichte Szenen einbringen. Den Unterschied merkt man deutlich wie Tag und Nacht. Justice League im „Snyders´s Cut“ wurde im März 2021 für das Heimkino auf HBO Max und in Deutschland auf Sky Cinema veröffentlicht. Sowohl Fans als auch Kritiker konnte der gefühlt ganz neue Film überzeugen und brachte Snyder sogar bei Warner wieder ins Gespräch, weitere Projekte im DC-Universum zu realisieren.
Alle Streamingdienste mit nur einem Gerät
Ein weiterer neuer Player im Streaming-Game ist Roku. Der Streamingstick-Marktführer in den USA will jetzt auch den deutschen Markt für sich erobern. Über den Roku Channel Store, quasi eine Smart-TV-Funktion, greifen Nutzer auf verschiedene Applikationen wie Streamingseiten zu. Diese Kanal-Anwendungen ermöglichen dann den Zugang zu den einzelnen Sendern und deren Programmen. Roku ist somit perfekt für all diejenigen, die sich vom momentanen Angebot erschlagen fühlen und gerne einen Anbieter für alles hätten. Der Clou hinter Roku ist also, die per Abruf-Verfügbarkeiten der meisten Streaming-Mediatheken mit nur einem Gerät. Leider ist aber noch nicht bekannt, wann Roku seine Dienste auch in Deutschland anbieten wird.
Es bleibt also weiter spannend wie sich das Fernsehen und Streaming Jahr für Jahr immer mehr verändert. Wer nach dem neusten Serien- oder Filmtipp auf einem der bestehenden Portale sucht, dem empfehlen wir Disneys Kurzschluss oder Beastars auf Netflix.