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„Ein Deal, der die Branche erschüttert“ – Was Netflix’ Mega-Kauf von Warner Bros bedeutet

6. Dez. 2025

Ein Gigant verschiebt die Grenzen: Warum der Deal so bedeutend ist

Die Nachricht hat die Branche mit voller Wucht getroffen: Netflix übernimmt Warner Bros. Discovery. Ein Kaufpreis von 82,7 Milliarden Dollar markiert einen der größten Einschnitte, die die moderne Unterhaltungsindustrie je gesehen hat. Während die Öffentlichkeit vor allem an große Filmreihen, TV-Hits und die mächtigen HBO-Marken denkt, zeigt ein genauerer Blick, dass der Deal weit mehr Schichten hat – unter anderem eine, die bisher kaum beachtet wurde: die Games-Sparte des Konzerns.

Offizielle Mitteilungen fokussierten sich zunächst fast ausschließlich auf bekannte Entertainment-Franchises wie Game of Thrones, die künftig unter dem Netflix-Dach landen. Zu ihnen gehören weltweit populäre Marken, die für stabile Zuschauerzahlen sorgen. Der mögliche Einfluss auf die Gaming-Abteilung wurde hingegen eher beiläufig erwähnt. Ein kurzer Moment während eines Business-Overviews, bei dem lediglich das Logo von Mortal Kombat aufflackerte, reichte kaum aus, um die Bedeutung dieser Division zu verdeutlichen.

Trotz dieser zurückhaltenden Darstellung scheint festzustehen, dass Warner Bros. Games Teil des Gesamtpakets bleibt. Laut einem Bericht von Game Developer, der sich auf Aussagen eines Sprechers von Warner Bros. Discovery beruft, umfasst die Übernahme sämtliche Studios der Sparte – von NetherRealm über Rocksteady bis hin zu TT Games. Die interne Neuaufstellung der Abteilung habe laut dem Sprecher ihre Position im Unternehmen sichtbar gestärkt.

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Noch ist jedoch unklar, welche langfristige Rolle Netflix den Studios zugedacht hat. Der Fokus des Deals lag bisher auf der Vision, die eigenen Inhalte breiter aufzubauen und Entwicklungsziele schneller zu erreichen. Dass diese Ambitionen auch in der Spielewelt Fuß fassen, ist wahrscheinlich – konkrete Pläne existieren aber bislang nicht öffentlich.


Zwischen Machtkonzentration und neuer Kreativität: Was jetzt auf die Branche zukommt

Parallel zur Euphorie über den Zusammenschluss wächst auch die Kritik. Branchenbeobachter warnen seit Jahren davor, dass sich die Macht immer stärker auf wenige Player verteilt. Netflix führt diese Dynamik nun auf ein neues Level. Offiziell betont das Unternehmen hingegen die Vorteile: mehr hochwertige Inhalte, effizientere Abo-Modelle und „weitreichender Zugriff“ auf ein erweitertes Angebot. Im offiziellen Statement heißt es: „Indem wir die umfangreichen Bibliotheken akquirieren, schaffen wir für unsere Mitglieder mehr Auswahl und Mehrwert.“

Neben den klassischen Inhalten erbt Netflix jedoch auch eine Games-Struktur, die aus unabhängigen Studios besteht, die für einige der einflussreichsten Marken der Branche verantwortlich sind. Sollte Netflix diese Talente gezielt fördern, könnte das Unternehmen innerhalb weniger Jahre zu einem relevanten Faktor im globalen Gaming-Markt aufsteigen. Immerhin hat der Streamingdienst bereits in den vergangenen zwei Jahren hunderte Millionen in kleinere Entwicklungsstudios und Mobile-Projekte investiert.

Doch offene Fragen bleiben. Wird Netflix die Games-Abteilung nur verwalten – oder strategisch ausbauen? Wird das Unternehmen versuchen, eigene Marken im Gaming-Bereich zu etablieren? Oder wird die Sparte langfristig verschlankt? Auch Analysten zeigen sich zurückhaltend: Die Integration einer großen Spieleinheit gilt in der Branche als komplex und langfristig kostenintensiv.

Gleichzeitig ist die Sorge berechtigt, dass der Deal zu einer weiteren Zentralisierung der Medienwelt führt. Kritiker weisen darauf hin, dass Versprechen wie „mehr Jobs“ und „stärkere Vielfalt“ oft nicht im selben Umfang Realität werden wie angekündigt. Was diese Fusion letztlich bedeutet, wird erst die Zeit zeigen. Fest steht jedoch: Mit dem Schritt rückt Netflix in eine neue Dimension vor – und die Games-Sparte könnte zu einem der entscheidenden Bausteine dieser Expansion werden.

 
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