Mit „It Ends With Us“ (deutscher Titel: „Nur noch ein einziges Mal“) bringt Netflix eines der kontroversesten Dramen der letzten Jahre ins Streaming-Angebot. Nach einem erfolgreichen, aber von Spannungen überschatteten Kinostart 2024, dürfen sich Fans von Colleen Hoover und emotional aufwühlenden Geschichten jetzt auf den Film mit Blake Lively und Justin Baldoni freuen. Doch das Drama hört nicht bei der Handlung auf: Hinter den Kulissen brodelte es gewaltig – und die Fehde zwischen den beiden Hauptdarstellern sorgt bis heute für Schlagzeilen.

Liebe, Schmerz und eine schwierige Entscheidung
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lily Bloom (gespielt von „Gossip Girl“-Ikone Blake Lively), die versucht, ihre schmerzhafte Kindheit hinter sich zu lassen und in Boston ein neues Leben zu beginnen. Dort verwirklicht sie ihren Traum von einem eigenen Blumenladen – bis sie dem charismatischen Neurochirurgen Ryle Kincaid („Jane the Virgin“-Star Justin Baldoni) begegnet. Zuerst scheint alles perfekt, doch seine unberechenbaren Wutausbrüche und kontrollierenden Tendenzen isolieren Lily zunehmend.
Die Rückkehr von Atlas Corrigan („1923“-Darsteller Brandon Sklenar), Lilys erster großer Liebe, wirft zusätzlich Fragen über die Zukunft auf: Kann sie Ryle weiterhin vertrauen? Und wie weit ist sie bereit, für ihre eigene Stärke und Unabhängigkeit zu kämpfen?
Der Film beleuchtet die emotionalen Facetten einer toxischen Beziehung und fordert das Publikum auf, über die komplexen Dynamiken von Liebe und Gewalt nachzudenken. Regie führte Justin Baldoni, das Drehbuch schrieb Christy Hall, basierend auf dem Roman von Colleen Hoover.
Blake Lively vs. Justin Baldoni
So emotional der Film auch ist, die Schlagzeilen hinter den Kulissen könnten fast als eigenes Drehbuch durchgehen. Regisseur und Hauptdarsteller Justin Baldoni beschuldigte seine Kollegin Blake Lively, eine PR-Kampagne gegen ihn gestartet zu haben, um von Kritik an ihrer Promotion des Films abzulenken. Baldoni reichte eine 400-Millionen-Dollar-Klage gegen Lively und ihre PR-Beraterin ein – eine Eskalation, die auch nach Monaten kein Ende gefunden hat.
Lively schlug mit einer Klage wegen sexueller Belästigung und emotionaler Belastung zurück. Ihre Anwälte nannten Baldonis Vorwürfe „absurd“, während sein Team behauptet, sie habe bewusst Beweise manipuliert, um ihn zu diskreditieren. Dazu kommen Gerüchte über kreative Differenzen während der Produktion: Lively soll versucht haben, die Kontrolle über den finalen Schnitt des Films zu übernehmen, obwohl sie das Buch angeblich erst spät gelesen habe.
Die Frage bleibt, wie sehr diese Konflikte den Film und dessen Botschaft überschatten. Ist es überhaupt möglich, sich beim Schauen auf die tiefgehende Handlung zu konzentrieren, wenn man ständig an die Fehde zwischen den Stars erinnert wird? Oder ist der Film am Ende ein Beispiel dafür, wie reale Streitigkeiten einem Projekt den Fokus nehmen können?

Zwischen Kunst und Kontroverse
„It Ends With Us“ ist ein bewegender Film mit wichtigen Themen wie häuslicher Gewalt, Selbstfindung und Stärke. Doch die Botschaft droht durch das Drama hinter den Kulissen in den Hintergrund zu geraten. Die Besetzung ist insgesamt stark, doch das Gesamtwerk wird von einem schalen Beigeschmack begleitet.
Wer sich die emotionale Reise von Lily Bloom ansehen möchte, findet mit dem Film eine authentische und aufwühlende Romanadaption. Doch der Gedanke an die Spannungen hinter den Kulissen wird schwer abzuschütteln sein – ein Drama, das die Zuschauer auch nach dem Abspann nicht loslassen dürfte.