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Clickbait

27. Aug 2021
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Eine Entführung vor laufender Kamera. Die Internet-Krimiserie Clickbait zeigt auf verstörende Weise die verheerenden Folgen von Online-Voyeurismus. Ab dem 23. August ist die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählte Miniserie auf Netflix verfügbar.

Netflix

Die Handlung

Nick Brewer (Adrian Grenier) ist als beliebter Vater, Ehemann und Bruder bekannt, der niemals jemanden ein Leid zufügen könnte. Als er eines Tages unter ungeklärten Umständen spurlos verschwindet, ist die Aufregung unter seinen Angehörigen natürlich groß. Noch schlimmer wird es, als im Internet ein Video auftaucht, welches Nick übel zugerichtet in einer Art Kerker zeigt. Dabei hält er in die Kamera ein Schild mit der Aufschrift: „Ich misshandle Frauen. Bei fünf Millionen Views werde ich sterben.“ Handelt es sich dabei um ein bizarres Geständnis, einen sadistischen Streich des Entführers oder um eine direkte Drohung?

Von nun an versuchen Nicks Schwester (Zoe Kazan) und seine Ehefrau (Betty Gabriel) alles Notwendige für seine Rettung zu tun. Denn sie glauben felsenfest an die Unschuld ihres geliebten Bruders und Ehemannes. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und das Internet. Das Video bekommt nämlich stündlich immer mehr Klicks und die fünf Millionen Aufrufe sind bald erreicht. Zusätzlich steigt auch noch das Medieninteresse und es drängt sich die Frage auf: „Was steckt wirklich hinter Nicks Entführung?“

Hintergrundinfos

Clickbaiting (von engl. bait, der Köder) bzw. Klickköder bezeichnet geläufig medienkritisch den Prozess, Onlineinhalte in Text oder Videoform besonders reißerisch anzupreisen. Ein gut gewählter passender Titel, wenn man die Handlung der Serie bedenkt, die eben diese Praxis und den Voyeurismus im Internet anprangern und kritisieren will. Wie so viele Serien und Filme des Crime und/oder Truecrime Genres spielt auch Clickbait mit Erwartungen, lässt die Zuschauer Sympathien für eine Figur empfinden, nur um diese in der nächsten Folge wieder umzukehren. Bis zum Schluss bleibt die Spannungskurve hoch, sodass man ständig gefesselt mitfiebert und miträt, was hinter der ganzen Tragödie steckt.

Der Genremix aus Entführungsthriller, Drama und Gesellschaftskritik erinnert sowohl mit der Machart, als auch der windungsreichen Geschichte an eine Mischung aus Black Mirror und Gone Girl. Ebenfalls fühlt man sich durch die starke Präsenz von Bildschirmen, Webcams und Internetseiten an Searching, den grandiosen Mystery-Thriller in Desktopansicht von 2018 erinnert. Für Streamingfans, die aus der Frage „Wer war es?“ viel Freude und Spannung ziehen können, ist die neuste Netflix Original Serie auf jeden Fall ein sehenswerter Muss.

Noch mehr Krimi Geschichten aus dem Hause Netflix gibt es mit der Doku Shiny_Flakes: The Teenage Drug Lord.

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